Flohmarkt

Geschichte

Der Karlsplatz in seiner heutigen Bezeichnung und in seiner Funktion als öffentlicher Platz geht auf das Jahr 1794 zurück. Doch er lässt sich als Raum im Erscheinungsbild der Stadt schon bereits Ende des 14. Jahrhunderts nachweisen. Als Teil der herrschaftlichen Gartenanlagen ist er der öffentlichen Nutzung jedoch erstmal entzogen.

Die erste schriftliche Erwähnung findet sich 1393. Hier erscheint der Herzogingarten noch nicht in seiner späteren Bezeichnung sondern wird unter dem Namen "schüttin" geführt. 

Ausbau der Herzogingartens

Seit 1491 gehört das Gelände offiziell der jeweiligen Gemahlin des amtierenden Herzogs – daher auch der Name "Herzogingarten". Unter Herzog Christoph von Württemberg, der das städtebauliche Umfeld des Stuttgarter Schlosses umgestalten lässt, wird im Jahr 1550 mit dem Ausbau der Stuttgarter Residenz sowie der Gartenanlagen begonnen. In den Stadtplänen von 1634 erscheint der Herzogingarten noch trapezförmig um schließlich im Jahre 1748 seine endgültige rechteckige Form zu erhalten. Mit dem Ausbau der Residenz unter Herzog Carl Eugen ab 1775 wird der Garten vollständig beseitigt und an dessen Stelle ein neuer Platz angelegt.

Wandel zum Karlsplatz

Seinen heutigen Namen erhält der Platz zu Ehren von Herzog Carl Eugen. Als zentrales Schmuckelement wird 1795 ein zehn Meter hoher Obelisk aufgestellt als Dank für die Genesung des Herzogs Friedrich Eugen um bereits 1807 auf den Schloßplatz umgesetzt zu werden und 1817 endgültig beseitigt zu werden.An die Stelle des Obelisken wird ein Springbrunnen platziert, in dessen Mitte sich ein Wasser speidender Jongleur befindet. 1898 nimmt ein Denkmal zu Ehren Kaiser Wilhelms I. seinen Standort in der Mitte des Platzes ein.

Seit 1920 erlebt der Platz einen Wandel weg von der Erholung hin zur Nutzung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird der Karlsplatz zur Abhaltung des Wochenmarktes genutzt. 1928 wird dafür der Rasenteppich durch eine durchgehende Pfalsterung ersetzt. Der Wochenmarkt bleibt bis in die 50er Jahre auf dem Karlsplatz bis er auf den Marktplatz umzieht.

Der heutige Karlsplatz

Seit diesem Zeitpunkt wird der Karlsplatz als Ort für diverse Veranstaltungen und auch als Parkfläche genutzt, bevor 1983 mit dem wöchentlichen Flohmarkt eine gewisse Kontinuität in der Funktionsweise eintritt. Notwendige Sanierungsmaßnahmen des Platzes durch die Nutzung als Parkfläche und die Fertigstellung von nahegelegenen Tiefgaragen liessen die Frage nach einer Umgestaltung des Platzes aufkommen. Verschiedene Konzepte, von der historisch angelehnten Umgestaltung als Gartenanlage, bis hin zur Anlegung einer Wasserfläche wurden präsentiert.

Die Stadt Stuttgart stand diesen Plänen eher ablehnend gegenüber, da die Anpflanzung die Nutzung als Veranstaltungsort unmöglich gemacht hätte. Auf Beschluss des Gemeinderates wurden 83 Kastanien von der Solitude angepflanzt, in Anlehnung an die ursprüngliche Kastanienallee aus dem Jahr 1778. Die Fläche auf dem Karlsplatz ist als Fußgängerzone ausgewiesen und darf nicht befahren werden. Die Anlegung von Parkflächen rund um den Platz erleichtert die Mischnutzung.